Florenz um 1719 – 1771 Madrid
Pieta
Terrakotta, 29,5 x 36,5 x 18,5 cm, Neapel, um 1744, mit Resten der farbigen Fassung
Die Pietà aus Terrakotta des Künstlers Giuseppe Gricci diente als Modell für eine Porzellangruppe, die in der Manufaktur Capodimonte in Neapel gefertigt wurde. Die Pietà aus weissem Porzellan, heute im Museo Duca di Martina, Neapel ( 45 x 35 cm, Inv. Nr. 1778) ist um die Figur eines trauernden Johannes erweitert, die sich bei der Terrakotta Gruppe nicht erhalten hat. Die ausdruckststarke Komposition wurde mit nur einer Abweichung beim rechten Arm der Madonna in Porzellan modelliert. Den reichen Faltenwurf des Tuches, das den Körper Christi notdürftig einhüllt, übernimmt der Modelleur genauso wie den leblos herabhängenden Kopf. Das Metropolitan Museum in New York besitzt in seiner Sammlung zwei 1744 datierte und von Gricci signierte Figuren. Aufgrund stilistischer Übereinstimmungen mit diesen Figuren kann die Pietà um 1744/45 datiert werden. Zudem ist bekannt, dass Gricci in dem Zeitraum zwischen 1744 und 1745 mehrfach am Thema einer Pietà gearbeitet hat. Die Reste der originalen Polychromie auf dem Terrakotta Modell weisen darauf hin, dass sich Gricci in diesen Jahren auch mit der Farb Fassung seiner Modelle beschäftigte. Das Museo Municipal in Madrid besitzt eine polychrome Version der Capodimonte Figurengruppe.