Das Lateinische Kreuz wird in der Mitte durch ein Quadrat betont und endet an den Kreuzenden in Lilien, denen eine Ausbuchtung vorangeht. Unten mündet die Lilie in einen spitz zulaufenden Schaft, der zum Halten dient bzw. der in einen Sockel gesteckt werden kann. Im Zentrum der Kreuzarme befinden sich auf der einen Seite ein rundes Emaille-Medaillon mit dem Lamm Gottes, auf der anderen Seite ein gegossenes Kruzifix, auf einer kreuzförmigen Platte befestigt. Diese Platte kann mittels eines Scharniers geöffnet werden. Dahinter verbirgt sich eine Vertiefung, in der eine Reliquie liegt. Der Form entsprechend dürfte es sich um einen Holzpartikel vom Kreuze Christi handeln. Medaillons aus Emaille mit Darstellungen der Evangelisten Johannes, Matthäus, Markus, Lukas schmücken die vier Kreuzenden. Auf der Rückseite sind die entsprechenden Evangelistensymbole Adler, Engel, Löwe und Stier zu sehen. Das Kreuz selbst ist mit üppigen Blüten- und Eichelblattranken auf guillochiertem Grund verziert.
Die Kreuzform mit Lilien an den Kreuzenden und einer quadratischen Mitte als Typus entsteht im Frankreich des 13. Jahrhundert, ist im 14. Jahrhundert sehr verbreitet. Die Kreuzarme sind meistens mit Cabochon Edelsteinen oder mitMedaillons aus Emaille verziert.